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Vasen auf der A23

Vasen als vertraute Objekte des Wohnraums werden an ausgewählten Stellen der A23 in unterschiedlichen Formen, Größen und Dekoren positioniert. Dabei bieten sich, analog zum Innenraum, markante Plätze wie Nischen und Podeste, besonders an. Die Anwesenheit von, im Vergleich zum massiven Beton, verwundbarer Keramik stülpt eine kollektive Atmosphäre von sublimer Vorsicht und Aufmerksamkeit über den Bereich der A23. Das schmucklose Betonband ohne persönlichen Bezug wird durch diesen charmanten subversiven Eingriff zu einem Ort, der Identifikation, und statt des reinen Transits, eine Art von Aufenthalt ermöglicht.
Warum? Manche Objekte der Alltagskultur, Gegenstände die uns täglich umgeben und die wir gar nicht mehr bewusst wahrnehmen, haben neben ihrer Funktion als Gebrauchsgegenstand noch ganz andere, unter Umständen sogar viel wichtigere Aufgaben. Bei Vasen, dekorativen Gefäßen und deren Verwandten wird dies besonders deutlich. Die Gebrauchsfunktion ist meist nur eine Maske. Sie übernehmen für uns vor allem symbolische und psychologische Aufgaben. Sie schaffen eine Atmosphäre der Sicherheit, des Vertrauens, geben uns das Gefühl von vollen Vorratslagern, von Wohlstand und Status.
Diese Vasen auf der Autobahn können nicht falsch interpretiert werden; beginnend von simpler Dekoration, über missverstandene „Kunst am Bau”, bis hin zu einem Memento an den antiken Warentransport mit Amphoren: Jede Sichtweise ist richtig und erwünscht, da sie als Konsequenz der A23 eine unverwechselbare Identität gibt, die die Monotonie bricht und in Erinnerung bleiben soll.

Designer
Wassner, Moritsch, 2012

Kunde
ASFINAG

Preise
3. Preis beim offenen Ideenwettbwerb der ASFINAG für die A23

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