Design Criminals
bkm untersucht sensible und wertfrei das Wesen der Dinge. In ihrer Arbeit beschäftigen sich die Designer mit den psychologischen und symbolischen Aufgaben sogenannter Gebrauchsgegenstände. Ihr Ausstellungsbeitrag untersucht die Ebenen hinter dem scheinbar Oberflächlichen. Die Maske der Funktionalität wird entfernt, um das verdeckte Wesen der Objekte spürbar zu machen.
Viele Objekte der Alltagskultur, Dinge die uns täglich umgeben, die wir gar nicht mehr wahrnehmen, über die wir nicht nachdenken haben neben ihrer Funktion als Gebrauchsgegenstand noch ganz andere unter Umständen sogar viel wichtigerer Aufgaben.
Eine Typologie von Objekten an der dies besonders deutlich wird sind dekorative Gefäße. Vasen, Vasenlampen und ihre Verwandten. Die Gebrauchsfunktion ist bei näherer Betrachtung oft nur eine Maske. Sie übernehmen für uns vor allem symbolische und psychologische Aufgaben. Sie schaffen eine Atmosphäre der Sicherheit, des Vertrauens, geben uns das Gefühl von gefüllten Vorratslagern, von Wohlstand. Kurz gesagt sie beruhigen uns. Sie sind uns so vertraut, dass sie vom kollektiven Bewusstsein nicht wahrgenommen werden. Diese Alltagsobjekte können im Stillen, Unbewussten ihren eigentlichen Aufgaben nachkommen und beweisen, dass die symbolischen Funktionen eines Objekts, ohne dass wir es ahnen, weit bedeutender für uns sind als ihr Gebrauchswert.
Die ungewohnte Kombination undekorierter Porzellan Weissware mit kunstvoll gestaltetem Haar beraubt die Vase ihrer tolerierten Funktionen. Dieser experimentelle Eingriff ersetzt Vertrautes mit Unbekanntem und macht die Abgründe, die Tiefe hinter der scheinbaren Oberflächlichkeit spürbar.
Designer
Bruckner, Litzka, Moritsch, 2010
Projektpartner
MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst
propaganda-haare
Neue Wiener Porzellanmanufaktur Augarten GmbH